Ein Brand im Keller eines Mehrparteien-Wohnhauses in St. Pölten forderte am 12. November 2023 fünf Feuerwehren mit insgesamt 67 Personen und 19 Fahrzeugen. 45 Personen konnten aus dem Gebäude gerettet werden, aufgrund der starken Rauchentwicklung zum Teil mit Brandfluchthauben. Die Löscharbeiten gestalteten sich wegen großer Hitzeentwicklung herausfordernd.
Gegen 5:00 Uhr früh am Sonntag, 12.11.2023, ging der Notruf eines Hausbewohners in der Bereichsalarmzentrale St. Pölten ein, der über Rauch aus dem Kellergeschoß eines mehrstöckigen Wohnhauses berichtete. Die Wohnhausanlage mit drei Stiegen ist komplett unterkellert. Bereits auf der Anfahrt konnten die ersten Einsatzkräfte der örtlich zuständigen Freiwilligen Feuerwehr St. Pölten-Stadt Brandgeruch wahrnehmen.
Vor Ort bestätigte sich die Annahme: Ein ausgedehnter Kellerbrand mit starkem Rauch, der bereits in die Stiegenhäuser gezogen war, mehrere Hausbewohner befanden sich bereits im Freien. Sofort wurde von den alarmierten Feuerwehren unter schwerem Atemschutz mit der Menschenrettung begonnen, die Hausbewohner, die zu diesem Zeitpunkt natürlich noch in ihren Betten waren, wurden geweckt und nach draußen begleitet. Aufgrund der starken Rauchentwicklung, die bereits zum Teil in die Stiegenhäuser vorgedrungen war, mussten bei manchen spezielle Brandfluchthauben angelegt werden.
Parallel dazu wurde der Löschangriff vorgenommen. Zuerst von mehreren Atemschutztrupp im Innenangriff, dieser musste aufgrund der massiven Hitzeentwicklung kurz unterbrochen werden. Über die Fenster wurden die Löscharbeiten im Außenangriff fortgesetzt, wodurch das Brandgeschehen soweit eingedämmt werden konnte, dass der Innenangriff effizient wiederaufgenommen werden konnte. Nach rund drei Stunden konnte schließlich „Band aus“ gegeben werden.
Die verrauchten Stiegenhäuser wurden mittels Überdruckbelüftern belüftet. Durch den Atemluftcontainer der Stadtfeuerwehr wurden die Atemluftflaschen der insgesamt 16 eingesetzten Atemschutztrupps (2 zusätzliche waren in Bereitschaft) wieder befüllt.
Insgesamt konnten 45 Personen gerettet werden. Da der Keller zur Untersuchung der Brandursache polizeilich gesperrt wurde und auch die Wohnungen teilweise durch den Brandrauch in Mitleidenschaft gezogen wurden, wurden die Bewohner in einem nahegelegenen Hotel und in einer Volksschule untergebracht. Vier Personen wurden vom Rettungsdienst betreut, ebenso ein Feuerwehrmitglied.
Im Einsatz standen 5 Freiwillige Feuerwehren (St. Pölten-Stadt, St. Pölten-Spratzern, St. Pölten-Wagram, St. Pölten-Pummersdorf, St. Pölten Stattersdorf) mit insgesamt 19 Fahrzeugen und 67 Personen (davon 18 Atemschutztrupps) für rund 7 Stunden.