Kerzen und hübsche, leuchtende Dekorationselemente sind zwar schön anzusehen, bergen aber auch Gefahren, wenn sie unbeobachtet und an gefährlichen Stellen sind. Gerade in der Adventzeit sollten daher einige Regeln beachtet werden, um keine unliebsamen Überraschungen zu erleben.
Machen Sie sich die Risiken bewusst: Überlegen Sie schon vorher, wie Sie Brandgefahren minimieren können, und schaffen Sie auch bei Ihren Familienmitgliedern und Mitbewohnern, besonders bei Kindern, Bewusstsein für Sicherheit und Vorsicht.
Kerzen und offenes Feuer:
- Lassen Sie Kerzen und offenes Feuer im Haus niemals unbeaufsichtigt, auch wenn Sie nur kurz aus dem Zimmer gehen oder gar das Haus verlassen. Ein unvorsichtiges Haustier, ein durch einen Windzug bewegter Vorhang oder ein brennbarer Untergrund können schnell zum Verhängnis werden.
- Verwenden Sie immer eine nicht brennbare Unterlage und achten Sie auf einen stabilen Untergrund, damit Kerzen nicht kippen oder umfallen können.
- Auch das zur Weihnachtszeit so beliebte Friedenslicht sollte man nur in geeigneten Laternen brennen lassen, auf einem Untergrund und in einem Umfeld, wo nichts in Brand geraten kann.
- Keine Fenster offen lassen, da die Zugluft auch Papierstücke oder ähnliches in die Flamme wehen kann.
- Kerzen auf dem Christbaum immer nur senkrecht und an der (gut sichtbaren) Vorderseite anbringen, wo man sie im Blick hat. Übrigens gibt es auch Sicherheitskerzen, die z.B. gegen Ende hin von selbst erlöschen oder gegen Umkippen gesichert sind.
- Und achten Sie immer auf Sicherheitsabstände (mindestens 50 cm)!
Vorsicht mit brennbaren Flüssigkeiten: Gehen Sie umsichtig und aufmerksam mit offenem Feuer um. Niemals brennbare Flüssigkeiten oder Gas in offene Flammen bringen, z. B. beim Grillen, Nachfüllen eines Ethanolkamins oder Sprays (Raumspray, Deospray, Haarspray etc.) in der Nähe von Kerzen oder anderen Hitzequellen!
Sachgemäß handhaben, aufbewahren und entsorgen: Räumen Sie sämtliche mögliche Zündquellen wie Feuerzeuge, Streichhölzer, Bügeleisen und andere gefährliche Geräte bei Nicht-Verwendung immer weg und bewahren Sie diese stets außerhalb der Reichweite von Kindern oder Personen, die nicht ordnungsgemäß damit umgehen können, auf. Entsorgen Sie Asche und angezündetes Material (z.B. Kerzen, Sterndlspritzer oder aus Kachelöfen und Kaminen) erst, wenn diese zur Gänze abgekühlt sind. Achtung: Glühende Partikel können bis zu drei Tage lang in Asche bestehenden bleiben! Lassen Sie diese also vor der Entsorgung in einem geeigneten Behältnis auskühlen.
Fluchtwege freihalten: Beim Aufstellen von Weihnachtsdekoration und dem Christbaum ist es wichtig, dass immer genügen Platz frei bleibt, um den Raum im Ernstfall schnellstmöglich verlassen zu können.
Löschmittel bereitstellen: Gehen Sie immer sicher, dass bei der Entzündung von Kerzen, Wunderkerzen („Sterndlspritzer“) und anderem geeignete Löschmittel bereitstehen. Ein Schaumfeuerlöscher ist natürlich immer empfehlenswert, ebenso eine Löschdecke (beides erhalten Sie im Fachhandel); zumindest sollte ein mit Wasser gefüllter Kübel bereitstehen.
Rauchwarnmelder installieren: Funktionstüchtige Rauchmelder helfen dabei, Hausbewohner frühzeitig bei einem Brand zu warnen. Bringen Sie solche in Ihrem Zuhause an und überprüfen Sie sie auf ihre Funktionstauglichkeit (Batterien etc.); viele Geräte haben dafür einen Testknopf (Näheres entnehmen Sie der Bedienungsanleitung). Lesen Sie dazu auch unsere Tipps für den Vorbeugenden Brandschutz!
Christbaum mit Feuchtigkeit versorgen: Um die Brandgefahr zu reduzieren empfiehlt sich ein lebender Christbaum oder zumindest ein Christbaumständer mit Wasserbehälter, der den Weihnachtsbaum feucht hält. Außerdem trocknet der Christbaum weniger schnell aus, je länger er im Freien gelagert wird.
Achtung nach längerer Zeit: Besondere Vorsicht muss herrschen, wenn der Weihnachtsbaum, der Adventkranz oder das Reisig bereits trocken sind und schon seit längerer Zeit im Warmen stehen. Besprühen Sie solche Gestecke regelmäßig mit Wasser, um sie feucht zu halten.
Sichere Alternativen: Strombetriebene Lichterketten sind eine empfehlenswerte Alternative, achten Sie vor dem Aufhängen aber immer darauf, dass die Kabel und Lampen unbeschädigt und funktionstüchtig sind, und die Lichterketten auch über Prüfzeichen verfügen (z.B. GS-Zeichen des TÜV, Zeichen des ÖVE (Österreichischer Verband für Elektrotechnik) oder des VDE (Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik) oder die Bezeichnung IP-44 für Lichterketten im Außenbereich). Passen Sie auch auf, dass die Steckdosen nicht überlastet werden!
Falls doch etwas passiert ...
- bewahren Sie Ruhe! Mit Hektik und Panik ist niemandem geholfen, es bereitet nur noch zusätzlich Gefahr.
- Verlassen Sie den Raum, die Wohnung bzw. das Haus und helfen Sie auch Anderen dabei.
- Schließen Sie beim Hinausgehen die Türen zum Brandraum.
- Alarmieren Sie die Feuerwehr unter der Notrufnummer 122 und folgen Sie den Anweisungen des Disponenten.
- Waren Sie gegebenenfalls auch weitere Personen, die sich im Gebäude aufhalten, und empfangen Sie die Einsatzkräfte im Freien, um sie einzuweisen.
Die Freiwillige Feuerwehr St. Pölten-Stadt wünscht Ihnen angenehme und auch sichere Feiertage!
Wissenswertes
VIDEO: Brennender Christbaum / Weihnachtsbaum → so schnell kann's gehen von Hermann Kollinger
Weiterlesen: Tipps für den Vorbeugenden Brandschutz